Johanniskraut - Hypericum perforatum
Familie: Hypericaceae Johanniskrautgewächse
Volkstümliche Namen: Gottesgnadenkraut, Hexenkraut, Tüpfel-Hartheu
Vorkommen: Europa, westliches Asien, an Wegrändern, Feldern, Böschungen auf trockenen Böden
Botanik: 25-90 cm hohe Staude, zweikantiger Stiel mit gegenständig, perforierten Blättern, gelbe Blüten in Trugdolden angeordnet, Beim Zerreiben der Blüten zwischen den Fingern entsteht ein dunkelroter Farbstoff
Wesen des Johanniskraut: Typische Mitsommerpflanze, In den Tagen um die Sommersonnenwende öffnet das Johanniskraut seine leuchtend gelben Blüten. Das Johanniskraut nimmt die Kraft der Sonne an den längsten Tagen des Jahres auf, um sie in den dunkleren Tagen des Winters an uns Menschen abzugeben. Es bringt die wärmenden Sonnenstrahlen in depressive Gemüter.
Geschichte: Früher wurde in den Häusern der Menschen ein Fensterkranz aufgehängt, um böse Geister abzuwehren und es vor Blitzschlag zu schützen.
Die Mädchen trugen bei den mitsommerlichen Tänzen Kränze aus Johanniskraut.
Verwendeter Pflanzenteil: Kraut (Blüten und Blätter)
Sammelzeit: um den Johannistag 24. Juni bis September
Inhaltsstoffe: Hyperforin, Hypericin (Farbstoff, der sich bei Lichteinwirkung rot färbt) Flavonoide, Gerbstoffe, ätherisches Öl
Heilwirkung: innerlich: stimmungsaufhellend bei leichten depressiven Verstimmungen, angstlösend, wirkt gegen innere Unruhe
äußerlich: Hyperforin wirkt antibakteriell, antiviral, Gerbstoffe wirken adstringierend
Indikation: innerlich: bei leichten bis mittelschweren depressiven Verstimmungen, Winterdepression, Angstzuständen, nervöser Unruhe und daraus folgenden Begleitsymptomen wie chronische Rückenschmerzen, Spannungskopfschmerzen, Magen- und Herzbeschwerden, Reizblase äußerlich: bei Wunden und leichte Verbrennungen
Nicht anwenden: bei schwerer Depression
Zubereitungen: innerlich: Tee (1-2 TL. der Droge mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten ziehen lassen, abseihen) Tinktur (20-50 Tropfen 3 x täglich) Fertigpräparate (hohe Dosierung 900-1800 mg Johanniskrautextrakt kann nach 4-6-wöchiger Anwendung leichte bis mittlere depressive Verstimmungen lindern) äußerlich: in Öl des Johanniskrautes getränkte Mullkompressen oder Einreibungen
Wechsel- und Nebenwirkungen: Bei Anwendung von Johanniskraut ist eine erhöhte Lichtempfindlichkeit möglich, deshalb intensive Sonneneinstrahlung meiden.